The Hideout Gasteranch

Ein besonderes Schmankerl für Grossstadt-Cowboys und Cowgirls haben wir in Wyoming, auf der Hideout Lodge und Gästeranch gefunden. Versteckt in einem Ort mit nicht mal 100 Einwohnern, einer skurrilen Kneipe und einem winzigen Posthäuschen, ist die Ranch der perfekte Urlaubsort für diejenigen, die sich mal so richtig in einem Sattel austoben wollen.

Die Hideout Ranch befindet sich in dem kleinen Ort Shell, östlich The-Hideout-Main-Lodgevom Yellowstone Nationalpark und ca. 1 Std. von Cody entfernt. Die Ursprünge der Hideout Ranch gehen mehr als 100 Jahre zurück, und begannen mit der Flitner Ranch, eine der ältesten und grössten Rinderfarmen des amerikanischen Westens. Das Flitner Ranchanwesen bietet eine landschaftliche Vielfältigkeit – von den Bergwüsten auf 1200 Metern, wo Salbei, Kakteen und prähistorische Dinosaurierspuren die Landschaft prägen, bis hin zu saftigen Almwiesen auf 3000 Metern, wo es reichlich Wildtiere gibt und in den Bergseen und Bächen von Forellen nur so wimmelt. Hier beginnt Ihr Cowboy-Abenteuer.

Die historische Flitner Ranch wurde 1906 am Fusse des Big Horn Gebirges gegründet. Im Gegensatz zu den ursprünglichen 650.000 qm, verteilt sich die Ranch mittlerweile auf einer Fläche von 121.000 Hektar des majestätischen Gebirgszuges bis hin zum Big Horn Basin und den Absaroka Bergen in der Nähe von Cody. Mehrere Generationen von Flitners haben die Ranch geführt und nennen auch heute noch Shell Valley ihre Heimat. Obwohl man Shell Valley in vielerlei Hinsicht als abgelegen bezeichnen kann, so fanden doch Gäste wie Owen Wister, Ernest Hemingway und viele andere Autoren ihren Weg hierher. Die heutigen Besitzer der Ranch, David Flitner und seine Frau Paula, die aus Belgien stammt, leben auf dem Gelände der Ranch und mischen sich fast täglich unter die Gäste. Auf direkten Kontakt mit den Gästen wird grosser Wert gelegt. Und das findet am besten bei der Happy Hour statt.

Obwohl die Hideout Ranch bereits seit 1992 seinen Gästen das Gefühl von Freiheit und Abenteuer ermöglicht, hat sie in den letzten Jahren einen regelrechten Aufschwung erlebt. Nach regem Wechsel des Management-Teams über Jahre hinweg, beschlossen David und Paula, sich Hilfe aus der eigenen Familie zu holen. Paula’s Neffe, Peter DeCabooter, kam schon öfter mit seiner Familie auf die Ranch, um Urlaub zu machen. Peter’s Fähigkeiten in Marketing und Finanzwesen kämen der Ranch sicher zugute, dachte Paula. Nach ein paar Diskussionen und Beratschlagungen in und mit der Familie entschlossen sich Peter und seine Frau Marijn mit den beiden Söhnen von der belgischen Hauptstadt Brüssel in das 80-Seelen Dorf Shell umzuziehen. Ein Abenteuer im wahrsten Sinne des Wortes. Aber, der Erfolg gibt ihnen Recht. Die beiden europäischen Pioniere haben das Ranchmanagement, den Kundenservice, das Reitprogramm und das Angebot komplett und gründlich überarbeitet und aus der Hideout Ranch eine Gästeranch der gehobenen Kategorie gemacht. Die Mischung aus amerikanischen Cowboys und europäischem Management scheint zu funktionieren, denn die Ranch hat eine stolze Anzahl von Gästen, die Jahr für Jahr, manche schon das 9. Mal, zurück kommen. Es haben sich länderübergreifende Kameradschaften und internationale Freundschaften gebildet; manche buchen ihren Urlaub zur gleichen Zeit jedes Jahr, andere wiederum sprechen sich ab, um sicher zu gehen, dass sie auch wirklich mit ihren neu-gewonnenen Freunden gleichzeitig wieder auf der Ranch zusammen sind – den Rest des Jahres bleibt man per email in Kontakt.

Die luxuriöse all-inklusive Ranch bietet seinen Gästen kein starres Programm, das keine Alternativen erlaubt sondern ist in seinem Angebot sehr flexibel. Hier wird wirklich grosser Wert darauf gelegt, dass man sich wohl fühlt und das machen kann, was man machen will. Egal ob tägliche Ausritte oder Viehtrieb, Tontauben schiessen, ein Shopping Trip nach Cody, ein Besuch beim Hutmacher, Fliegenfischen, Mountain biking oder ein Ausflug zu den wilden Mustangs der McCullough Peaks Herde – der Kunde ist König.

Ein besonderer Höhepunkt auf der Hideout Ranch ist jedoch das umfangreiche Reitprogramm, u.a. mit adoptierten Mustangs. Das Reitprogramm unterliegt dem Management von AH Horsemanship und basiert auf natural horsemanship. Das Konzept von AH wurde aufgrund der wiederholt schlechten Ergebnisse von unzureichenden horsemanship Kenntnissen gebildet. Nach sorgfältiger Beobachtung der Fehltritte anderer, die zu regelrechten Beeinträchtigungen von potenziell guten Pferden führten, wurde die AH-Marke entwickelt, um Pferde und Reiter mit natürlichen und authentischen Methoden zu trainieren. Dies wiederum ermöglicht eine positive und erfolgreiche Erfahrung für Pferd und Reiter.

Das Reitprogramm der Hideout Ranch ist mit dem andererranch-urlaub1 Ranches nicht zu vergleichen. Die Ranch besitzt an die 60 Pferde, meistens Quarter Horses und Mustangs. Geboten wird alles, von Halbtages Ausritten bis hin zu Ganztages Viehtrieben; von leichter Gangart bis zum Galoppieren durch die Prärie oder Besteigen schwieriger Felsen – ganz egal, für was Sie sich entscheiden, die Ausritte sind sehr unterschiedlich und werden dem Können des jeweiligen Reiters angepasst. Am Ankunftstag findet eine Einführung im Stall statt, bei der sämtliche Details und Regeln besprochen werden. Am nächsten Morgen trifft man sich draussen in der Arena. Dort werden die Reitkenntnisse der Teilnehmer getestet und man muss beweisen, dass man in der Lage ist sein Pferd in jeder Gangart und jedem Terrain kontrollieren zu können. Diejenigen, die sich selbst als Experten einstufen, müssen in der Arena galoppieren und bestimmten Anforderungen folgen; alle anderen brauchen nur in Schritt und Trab durch ein paar Stangen reiten und auf Kommando das Pferd zum Halten bringen. Danach geht’s los. Am ersten Vormittag nach Ankunft, wird ein kleiner Viehtrieb, neben der Ranch, vorgenommen. Da werden die Teilnehmer in Gruppen eingeteilt und müssen ein paar Kälber zusammentreiben. Macht Spass und gibt Sicherheit im Sattel.

Jeweils am Abend vorher trägt man sich in die Aktivitätenliste ein – 2-Stunden Ausritt in den traumhaft schönen Trapper Canyon, durch rote Felsen, vorbei an Petroglyphen und immer wieder durch kleine Bäche. Ideal, um einen ersten Eindruck zu bekommen; Ganztages Viehtrieb – dazu geht’s rauf ins kühle Gebirge. Nicht ganz einfach für Anfänger, denn das ist Arbeit. Dazu sollte man etwas sattelfest sein, wissen, wie man ein Pferd kontrolliert und auch leicht galoppieren können; ½-Tages Ritt zum Devil’s Leap, ein angenehmer Ausritt durch rote Felsen mit weitläufiger Aussicht sowohl in die Ferne wie auch 300 Meter in die Tiefe. Dann gibt es noch die „schnellen Galopp Ausritte”, entweder ½-Tags oder Ganztags. Ein Highlight ist die Tour hinauf zur High Country Lodge, die auch zum Resort gehört und eine exklusive, private Unterkunftsmöglichkeit darstellt. Wer möchte, kann sowohl Reitunterricht nehmen wie auch eine Lektion in natural horsemanship mitmachen. Die Ausritte in Wyoming sind meistens anspruchsvoller als in anderen Gegenden. Hinzu kommt, dass man sich oft in höheren Gebieten aufhält, d.h. man oftmals auch wetterabhängig ist. Wenn unten im Tal die Sonne scheint, kann es oben im Gebirge jedoch kalt oder windig sein. Deshalb immer eine warme Jacke oder ein Sweatshirt mitnehmen; für den Viehtrieb evtl. sogar Handschuhe. Nichts ist ungemütlicher, als auf einem Pferd frieren zu müssen.

Nach einem ausgiebigen Tag auf dem Rücken Ihres Pferdes, geht es zurück auf die Ranch, in Ihre gemütliche Unterkunft. Obwohl die Hideout Ranch gut 45 Gäste unterbringen könnte, beschränken sie sich auf 25 pro Woche. Das garantiert einen persönlichen Kontakt und aufmerksamen Kundenservice. Die urigen und grosszügigen Blockhütten oder Cabins, sind strategisch auf der Ranch verteilt, liegen jedoch alle in unmittelbarer Nähe der Lodge, wo sich Empfang und Restaurant befinden. Die Cabins sind im Westernstil mit schweren Holzmöbeln eingerichtet und verfügen entweder über zwei Doppelbetten oder einem Kingsize Bett, einer Sitzecke sowie Klimaanlage, TV, Telefon, wireless Internet, einem Kühlschrank mit gefüllten Wasserflaschen und kostenlosen Sodas sowie einem Korb mit verschiedenen kleinen, ebenfalls kostenlosen, Snacks. Toilettenartikel und Bademantel gehören ebenfalls zur Ausstattung. Auf der Terrasse mit Schaukelstühlen kann man die ständig wechselnde Aussicht auf Shell Canyon geniessen.

Wer mit grosser Familie anreist, kann sich in den 2-Zimmer Apartments, den Casitas, einmieten mit Blick auf das Big Horn Gebirge. Die Apartments verfügen jeweils über ein Schlaf- und Wohnzimmer sowie einer Küche. Sie sind zusätzlich ausgestattet mit eigener Waschmaschine und Trockner sowie allen Annehmlichkeiten, die man auch in den Cabins vorfindet. In jeder Unterkunft liegen auch Satteltaschen, die Sie auf Ihre Ausritte mitnehmen können. Die sind gross genug, um Wasserflasche, Kamera, und das Mittagessen unterzubringen.

Die Hideout Ranch ist eine all-inklusive Ranch d.h., sämtliche ranch-urlaub2 Mahlzeiten sowie alle Ranch-ktivitäten sind im Preis inbegriffen. Wenn alle von ihren Ausflügen und Aktivitäten zurückkommen, trifft man sich in der im Western Stil gebauten Lodge. Dort spielt sich alles ab – wenn Sie ankommen, werden Sie dort vom Personal herzlich empfangen und bekommen Schlüssel sowie Instruktionen zur Ranch ausgehändigt. Hier befindet sich auch der Speisesaal in dem alle Mahlzeiten serviert werden, sowie die Bar im 1. Stock, in der vor dem Abendessen eine Happy Hour stattfindet, bei der Cocktails sowie äusserst schmackhafte hors d’oeuvre angeboten werden. Man trifft sich dort und tauscht die Erlebnisse des Tages aus, unterhält sich über die verschiedenen Ausritte und schaut sich die Fotos am Bildschirm an, die von den Cowboys während der Reitausflüge gemacht wurden. Etwas besonderes ist auch, dass man nach Abschluss seines Aufenthaltes eine CD mit Fotos zugeschickt bekommt.

Nach der Happy Hour verlagert sich alles nach unten in den Speisesaal, der zum Abendessen meist elegant ausgerichtet ist. Dort befinden sich riesige Fenster, die einen wundervollen Ausblick auf die dramatischen Gebirgszüge der Region bieten. Ein ausgezeichnetes Gourmet-Abendessen, bestehend aus Vorspeise, Hauptspeise und Dessert, mit ebenso ausgezeichneten Weinen, wird an grossen Tischen serviert, bei dem die Gäste alle zusammen sitzen. Einmal pro Woche findet ein Barbeque draussen auf der Wiese statt. In der Hauptsaison gibt es hin und wieder ein Unterhaltungsprogramm mit Country Musik.

Zum Frühstück gibt es ebenfalls, täglich wechselnde, schmackhafte Gerichte, die Sie für den Tag stärken, wie z.B. Quiche, Eier mit Speck und Bratkartoffeln, Omelett, Pfannkuchen, aber auch Obst und Joghurt. Zum Mittagessen finden sich oftmals nur ein paar Gäste ein, nämlich die, die einen ½-Tages Ausritt wählten oder sich einen Ruhetag in der Lodge gönnten. Für die gibt es köstliche Kleinigkeiten wie Nudelgerichte oder verschiedene Pizzasorten. Die Reiter bekommen alle ihr Sandwich bereits am Morgen schon fertig zubereitet, komplett mit Obst und Wasser, das sie dann in die Satteltasche packen. Im Untergeschoss der Lodge befindet sich ausserdem ein Aufenthaltsraum mit Fernseher, DVDs, Büchern, einem Billardtisch, Gästecomputer mit Internetzugang sowie ein Waschraum mit Waschmaschine und Trockner. Auch ein Souvenirladen ist vorhanden, in dem man abgesehen von den üblichen Postkarten auch interessante Bücher, DVDs, T-Shirts sowie Reitutensilien, die man evtl. vorort braucht wie Handschuhe oder Chaps, findet. Gleich vor der Logde gibt es einen Whirpool, der besonders abends, nach den Reitabenteuern, voll besetzt ist.

Abgesehen von dem aussergewöhnlichen Kundenservice, den man auf der Ranch erfährt, gibt es einen weiteren Grund, den die Hideout Ranch von anderen Gästeranches unterscheidet – deren Mustang-Programm. Die Ranch befindet sich ca. 1 Stunde von der McCullough Peaks Herde entfernt und man kann jederzeit einen Ausflug dorthin mitmachen. Es ist immer etwas besonderes, Pferde in freier Wildbahn zu sehen, und es ist unglaublich, wie nahe man ihnen kommen kann.

Die Hideout Ranch und AH Horsemanship sind aktive Unterstützer der Mustang Heritage Foundation, die sich der erfogreichen Adoption von Amerika’s angeblich überschüssigen wilden Mustangs und Esel widmet. Die ständigen sogenannten roundups von wilden Mustangs durch das BLM (Bureau of Land Management) sind äusserst umstritten und heftig diskutiert, nicht nur aufgrund der inhumanen Behandlung der Tiere durch das Eintreiben mit Hubschraubern. Auf der Hideout Ranch befinden sich derzeit 11 wilde Mustangs, die sie vom BLM unter deren Programm adoptierten, und dann in einer stressfreien Umgebung für 90-120 Tage trainierten. Das ermöglicht den Mustangs, sich an die Pferde- Mensch Beziehung in ihrem eigenen Tempo zu gewöhnen. Bevor jedoch ein Gast auf einen Mustang darf, vergeht noch viel Zeit und intensives Training. Wenn es dann soweit ist, geschieht das sehr zur Freude der Gäste, die begeistert sind von den Mustangs.

Die Mustangs sind inzwischen eine Sensation geworden. Fernsehteams und Dokumentarfilmer haben die Hideout Ranch besucht, um darüber zu berichten. Erich Pröll, ein weltweit renommierter österreichischer Film-und Dokumentarfilmer, spezialisiert auf Haie, Tauchen und Naturdokumentationen hat in den letzten 10 Jahren eine Leidenschaft für Mustangs und natural horsemanship entwickelt. Er hat bereits drei Mustangs vom BLM adoptiert, die er letztes Jahr, nach 1 Jahr Wartezeit (BLM Auflage) in der sie von Steve Mantle, einem erfahrenen Mustang Trainer, trainiert wurden, in seine Heimat Österreich überführt. Dazu drehte er den Dokumentarfilm „Mustangs – lebende Legenden”, der im österreichischen Fernsehen gezeigt wurde. Während meines Aufenthalts auf der Hideout Ranch, wurden zwei weitere Mustangs für ihn angeliefert, die er ebenfalls auf seine kleine Ranch in Österreich überliefern wird. Zwischenzeitlich hat er eine neue, dreiteiligen Doku-Reihe über seine Mustangs und ihre Reise aus den USA (angefangen vom Round-up, Training, Flug nach Österreich, etc.) gedreht, die Weihnachten 2012 im Fernsehen zu sehen war.

Trainierte Mustangs lassen sich leicht reiten, sind geschmeidig, zuverlässig und sehr loyal. Ich kann das bestätigen. Nach meinem ersten Tag mit Josie, einer Quarter Horse Stute, die nicht so recht wollte, wie ich, wechselte ich zu Blacky, ein kleiner, schwarzer Mustang. Mustangs verkörpern Abenteuer, Freiheit und den wilden Westen. Ich wollte schon immer einen reiten und somit wurde ein kleiner Traum wahr. Als ich Blacky das erste Mal reitete, war das, als ob wir uns gesucht und gefunden hätten. Vom ersten Moment an gab es diese Einheit und das Vertrauen zu ihm. Es stand ausser Frage, dass ich ihn für den Rest meines Aufenthaltes beanspruchte, und ich fühlte mich, als ob ich mit ihm in den Sonnenuntergang reiten könnte!

So kommen Sie zur Hideout Lodge & Guest Ranch in Wyoming
Von Deutschland aus fliegen Sie am besten über Denver nach Cody, Wyoming. Vom Flughafen sind es ca. 56 km zur Ranch. Der Transport vom/zum Flughafen ist nicht im Preis inbegriffen, kann jedoch, gegen Gebühr, mit der Ranch vereinbart werden.

Hideout Lodge and Guest Ranch
3170 Road 40 ½,
Shell, WY 82441
Tel: 307-765-2080
www.thehideout.com
Die Hideout Ranch ist von ca. April bis Ende Oktober geöffnet.
Photos: Jeff Vanuga, Hideout Lodge & Guest Ranch, Sonja Stimmer

Text: Sonja Stimmer

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